Massagetechniken
Klassische Massage
Die Klassische Massage ist eine seit Jahrtausenden bestehende Behandlungsform bei körperlichen Beschwerden. Hippokrates bezeichnete die Massage als „die Kunst des Streichens“.
Die Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt auch die Psyche mit ein.
Die Durchblutung und der Stoffwechsel werden angeregt, Verklebungen im Bindegewebe werden gelöst, dadurch kommt es zu einer verbesserten Beweglichkeit der einzelnen Muskelschichten und gleichzeitig entspannt die Muskulatur. Durch biochemische Vorgänge im Körper kommt es zur Schmerzreduktion und verbesserten Wundheilung, durch Anregung des Lymphflusses zur Stärkung des Immunsystems und Förderung des venösen Rückflusses und zuletzt hat die Massage noch eine positive Wirkung auf die Psyche, da durch sanfte Berührungen das vegetative Nervensystem vor allem der Parasympathikus beeinflusst wird. Es kommt zur Entspannung, Erholung und Regeneration.
Fußreflexzonen Massage
Der Mensch reflektiert sich im Kleinformat an seinen Füßen. Der Fuß wird in Abschnitte untergliedert, welche nachgewiesene Beziehung zu Organen und Geweben im Körper haben. Durch manuelles Drücken dieser Zonen kommt es zur Beeinflussung des jeweiligen Organs bzw. Gewebes. Je nach Beschwerdebild werden die entsprechenden Zonen behandelt. Die Fußreflexzonen Massage wird zum Beispiel bei Erkrankungen des Verdauungssystems, bei Erkrankungen der harnableitenden Wege, Unterleibsbeschwerden der Frau, Atemwegserkrankungen, Allergien, chronischen Infekten, Beschwerden des Bewegungsapparates, Schlafstörungen, vegetativen Störungen u.v.m. eingesetzt. Besonders Kinder sprechen sehr gut auf eine Fußreflexzonenmassage an.
Manuelle Lymphdrainage
Das Lymphgefäßsystem stellt ein dem Venensystem parallelgestelltes Drainagesystem dar und dient dem Abtransport von Eiweißen und anderen Stoffen, die nicht durch das venöse Blutsystem aufgenommen werden können. Die Lymphgefäße leiten die Lymphe in das Venensystem ab. Durch Störungen im Lymphgefäßsystem z.B. nach Verletzungen, Entzündungen, Entfernung von Lymphknoten im Rahmen von Tumorerkrankungen kann es zu Abflussstörungen im Lymphsystem und dadurch zu Ödemen = vermehrte Wassereinlagerung im Gewebe kommen. Weiters kann es durch hormonelle Veränderungen, durch verminderten venösen Rückfluss, ernährungsbedingt oder durch Erkrankungen der Leber und des Herzens zu einem Lymphstau kommen.
Durch die manuelle Lymphdrainage wird das lymphatische System unterstützt und der lymphatische Abfluss gefördert. Die Lymphdrainage ist eine sehr sanfte Behandlungsform, die sehr vielfältig einsetzbar ist. Primär zur Entödematisierung, zur Unterstützung des Heilungsverlaufes nach Verletzungen und Operationen aber auch zur Stärkung des Immunsystems, bei Verdauungsstörungen, akuten Beschwerden am Bewegungsapparat. Speziell die Gesichtslymphdrainage nach Zahnbehandlungen, bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen und bei Kopfschmerzen aller Art.
Komplexe physikalische Entstauungstherapie
Indikation bei primären und sekundären Lymphödemen.
Beinhaltet nicht nur eine Lymphdrainage sondern wird ergänzt durch spezielle Hautpflege und anschließender Bandagierung bzw. Bestrumpfung (maßangefertigter Strumpf vom Bandagisten).Der Patient selbst kann durch die Ernährung, Bewegung und Self Compliance zur Erhaltung beitragen.
Bindegewebsmassage
Die Bindegewebsmassage ist eine Reflexzonenbehandlung und gleichzeitig auch eine Faszientechnik. Bei dieser Technik wird tief im Gewebe direkt an den Faszien gearbeitet. Die Behandlung wird mit sogenannten Zuggriffen durchgeführt, das in belasteten Zonen ein schneidendes Gefühl hervorbringen kann und manchmal auch etwas schmerzhaft sein kann. Die Bindegewebsmassage ist eine sehr effektive Behandlungsform, die sowohl bei allen orthopädischen Krankheitsbildern als auch bei Erkrankungen innerer Organe aufgrund der reflektorischen Wirkung eingesetzt werden kann. Die Wirkung erstreckt sich von der Durchblutungsförderung, Stoffwechselförderung, Lösen von verklebten Faszien bis hin zur Verbesserung der Beweglichkeit und Schmerzreduktion.
Segmentmassage
Die Segmentmassage ist ebenfalls eine Reflexzonenmassage, die sich die Wechselbeziehung zwischen Organen und den einzelnen Schichten der Körperdecke zu Nutze macht. Bei Erkrankung eines inneren Organs kann es zu reflektorischen Veränderungen an der Körperdecke kommen. Ein Organ wird von einem bestimmten Segment = Abschnitt der Wirbelsäule mit den zugehörigen Spinalnerven versorgt = Viszerotom, gleichzeitig wird auch ein bestimmter Hautbereich = Dermatom, Muskulatur = Myotom, Knochen = Sklerotom, Gefäße = Angiotom vom gleichen Segment versorgt. Dadurch kommt es auch zu Reaktionen auf anderen Geweben des jeweiligen Segments. Dies macht sich die SGM therapeutisch zu Nutze, da über die Muskulatur, Haut, Knochen, Gefäße auf innere Organe eingewirkt werden kann. Zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen der Lunge, des Herzens, des Magens, der Niere/Blase, der Leber/Galle, des Darms, …
Die SGM ist eine sehr angenehme Therapieform, die nur am Rücken angewandt wird. Je nach Krankheitsbild im Liegen oder Sitzen. Durch die Behandlung wird im entsprechenden Segment die Durchblutung gefördert, Verspannungen beseitigt und die Organfunktion angeregt. Vor allem bei chronischen Lungenerkrankungen kann die Vitalkapazität der Lungen um 30% verbessert werden.
Akupunkt-Meridian-Massage
In der chinesischen Medizin wird der Körper in 12 Meridiane unterteilt. Diese Energieflussbahnen versorgen den Körper mit dem lebenswichtigen Qi = Lebenskraft. Weiters unterteilt man die Meridiane in Yin und Yang. Yin und Yang sollte im Idealfall ausgeglichen sein. In der chinesischen Medizin ist Krankheit immer eine Energieflussstörung und es besteht meistens eine Fülle, eine Leere oder Stagnation. Bei der Energieausgleichsmassage wird ein Ausgleich angestrebt. Nach ausreichender Diagnostik wird mit einem Metallstäbchen entlang der Meridiane gearbeitet und der Energiefluss wieder ins Gleichgewicht gebracht.
Spezialtechniken
Triggerpunktbehandlung
Myofasziale Triggerpunkte gehören zu den häufigsten Ursachen bei Schmerzen des Bewegungsapparates. Diese Punkte sind sowohl im akuten als auch im chronischen Zustand gut behandelbar. Unter Stress verspannen und verkürzen Fasern im Muskel, diese Fasern drücken die Sauerstoff- und Blutzufuhr ab, es entsteht eine lokale Ischämie (Sauerstoffunterversorgung). Diese schmerzhaften Stellen werden Triggerpunkte genannt. Diese können auch Schmerzen an weiter entfernten Körperstellen verursachen (Schmerzübertragung). Bei der Triggerpunktbehandlung werden solche Schmerzpunkte gesucht und durch entsprechenden Druck die lokale Durchblutung verbessert, verkürzte Strukturen werden aufgedehnt und Hartspannstränge werden detonisiert.
Manipulativmassage nach Terrier
Die Manipulativmassage ist eine mobilisierende Weichteiltechnik für Gelenke und Wirbelsäule. Sie verbindet gewebsspezifische Massage, Muskeldehnung, passive Mobilisation und Gelenksspieltechniken (70% Bewegung und 30% Massage).
Durch Stimulation der Propriozeptoren (Rezeptoren der Tiefensensibilität in Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenken) kommt es zum Einschleifen von Bewegungsmustern, die durch Schonhaltung verlernt wurden. Eine sehr effektive Behandlungsform bei Problemen mit den Gelenken und der Wirbelsäule.
Ganzheitliche Frauenheilmassage
Diese Massageform wird bei Frauenbeschwerden aller Art eingesetzt. Seien es Menstruationsbeschwerden, hormonelles Ungleichgewicht, Wechselbeschwerden, Schlafstörungen, Migräne, unerfüllter Kinderwunsch, Myome, Zysten, Endometriose, Migräne, Gebärmuttersenkung, Blasensenkung, Blasenproblemen, Inkontinenz, Verdauungsbeschwerden, Beschwerden am Bewegungsapparat und auch zur Schwangerschaftsbegleitung.Bei der GFHM wird im Sitzen und in Rückenlage behandelt, aus diesem Grund ist sie auch während einer Schwangerschaft gut durchführbar. Es ist eine ganz sanfte Massageform, bei der mit viel Öl gearbeitet wird. Sie hat eine entgiftende Wirkung und gleichzeitig wird das Hormonsystem über bestimmte Reflexzonen und Reflexpunkte reguliert.
Cranio Sacrale Energiearbeit
Die Cranio Sacrale Energiearbeit basiert auf sanften und ruhigen Berührungen, die auf der körperlichen, seelischen sowie geistigen Ebene ihre Wirkung entfalten.Durch Erfühlen des craniosacralen Rhythmus am Kopf (Cranium), entlang der Wirbelsäule und am Kreuzbein (Sacrum) können energetische Blockaden oder Ungleichgewichte lokalisiert und wieder in Einklang gebracht werden. Durch sanft Berührungen wird der „innere Arzt“ aktiviert und die Selbstheilungskräfte des Körpers werden angeregt.